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Verbessertes Kundenerlebnis und Bestandsoptimierung mit Distributed Order Management

Ein wichtiges Ziel für Multichannel-Handelsunternehmen mit Filialanteil ist die Sicherstellung einer hohen Lieferbereitschaft. Um dieses Ziel erreichen zu können, müssen für Verkaufsaufträge, welche die Händler über verschiedene Kanäle (z.B. Call Center, e-Commerce) erreichen, die passenden Lagerbestände an den richtigen Lagerorten vorgehalten werden.

Innerhalb des Distributed Order Management (DOM) in Dynamics 365 Commerce und Dynamics 365 Supply Chain Management ist es möglich, verschiedene Lager- und Verkaufsstandorte einzurichten, welche den Auftragsbedarf aus den verteilten Beständen decken und somit zu einer zuverlässigen Auftragserfüllung („Fullfilment“) beitragen.

Für die Nutzung von DOM ist es notwendig den Parameter „Verteilte Auftragsverwaltung aktivieren“ unter „Retail und Commerce > Verteilte Auftragsverwaltung > Einrichten > DOM-Parameter“ zu aktivieren. Innerhalb der DOM-Parameter ist es möglich weitere Angaben zu machen, um z.B. die Nutzung von Karten (Bing Karten-Nutzung für DOM bestätigen) zur Berechnung von Distanzen möglich zu machen.

Im Weiteren können, abhängig von den jeweiligen Geschäftsanforderungen, DOM-Regeln definiert werden, um die Auftragsverteilung zu steuern. Die Regeln basieren hier zum einen auf lagerortspezifischen Angaben wie mehreren Lagerorten pro Mandant (= Erfüllungsgruppe) oder einzelnen Lagerorten (= Erfüllungslagerplatz). Zum anderen können abhängig vom Regeltyp Kriterien zur Distribution nach Kategorien, Produkten und Artikelvarianten angelegt werden.

Folgende Regeltypen stehen in den DOM-Regeln zur Verfügung:

  • Mindestbestandsregel (Minimum inventory rule): Durch diese Regel wird ein definierbarer Mindestlagerbestand für die angegebenen Artikel bzw. Artikelvarianten für das DOM gesperrt, welche die einzelnen Lagerorte z.B. für Laufkundschaft als Lagerbestand benötigen.
  • Prioritätsregel für Erfüllungslagerplatz (Fulfillment location priority rule): Hier kann eine Hierarchie festgelegt werden, nach welcher Aufträge mit bestimmten Artikeln an priorisierte Erfüllungslagerorte bzw. Erfüllungsgruppen verteilt werden. Falls die Einstellung „Schwerwiegende Einschränkung“ aktiviert ist, werden die Aufträge mit den ausgewählten Artikeln nur an Erfüllungslagerorte mit definierter Priorität verteilt.
  • Regel für partielle Aufträge (Partial orders rule): Hier wird festgelegt ob Aufträge oder Auftragspositionen aufgeteilt werden dürfen und ob es gewünscht ist, dass Aufträge oder Auftragspositionen nur von einem Lagerort bedient werden können.
  • Regel für Offline-Erfüllungslagerplatz (Offline fulfillment location rule): Angabe von Lagerorten oder Erfüllungsgruppen welche innerhalb der DOM-Berechnung ausgeschlossen werden sollen.
  • Regel für maximale Ausschüsse (Maximum rejects rule): Diese Regel legt den Schwellenwert fest, ab dem ein Auftrag oder eine Auftragsposition nicht mehr für die Verteilung durch das DOM zu Verfügung steht. Wird eine Auftragsposition von einem Store abgelehnt, ist sie als „abgelehnte Auftragsposition“ gekennzeichnet und landet wieder im Auftragspool zur erneuten Zuweisung. Ist der erwähnte Schwellenwert, in Form einer Anzahl an Ablehnungen einer Auftragsposition erreicht, wird diese als permanente Auswahl gekennzeichnet und steht (bis einer manuellen Wiederaktivierung) nicht mehr für das DOM zur Verfügung.
  • Regel für maximalen Abstand (Maximum distance rule): Angabe für die maximale Entfernung von Lagerort oder Erfüllungsgruppe zu Lieferadresse des Auftrags.
  • Regel für max. Aufträge (Maximum orders rule): Festlegung einer Maximalsumme an Aufträgen, welche einem Lagerort oder Erfüllungsgruppe pro Kalendertag zugeordnet werden können
  • Im Folgenden wird eine DOM-Regel gezeigt, welche als maximale Entfernung 200 Kilometer zwischen Lagerort und Lieferadresse hinterlegt hat:

    Die beschriebenen Regeln können über Start- und Enddaten sowie über den Regler „Deaktiviert“ und in der Gültigkeit beschränkt werden. Über die Einstellungsoption „Schwerwiegende Einschränkung“ kann bestimmt werden, ob die ausgewählte Regel für zwei Iterationen verwendet (= ja) oder nach einer Wiederholung nicht mehr berücksichtigt wird (= nein).

    Innerhalb von Erfüllungsprofilen werden die vorher definierten DOM-Regeln verschiedenen Mandanten, Auftragsgrundlagen sowie Lieferarten zugeordnet. Erfüllungsprofile bieten somit die Möglichkeit innerhalb eines Mandanten, verschiedene Verhaltensweisen (durch DOM-Regeln), je nach Auftragsgrundlage und Lieferart, für die Auftragsverteilung zu steuern.

    Das DOM, wird innerhalb eines Batchauftrags ausgeführt, wobei ein eingerichtetes Erfüllungsprofil ausgewählt werden muss.

    Folgende Kriterien, beeinflussen neben dem Erfüllungsprofil, das Ergebnis des DOM-Batchauftrags:

    Unter dem Dashboard „verteilte Auftragsverwaltung“ können die Ergebnisse der Stapelverarbeitung überprüft werden. Unter dem Tile „Erfüllungspläne“ wird hierbei dargestellt, wie die verarbeiteten Auftragspositionen auf die jeweiligen Erfüllungslagerorte verteilt wurden.

    Die Ergebnisse der DOM-Verarbeitung sind auch an den verarbeiteten Auftragspositionen ersichtlich. Hier gibt der „DOM-Status“ Auskunft über das Ergebnis der Stapelverarbeitung.

    Als weitere Auftragsfunktion lassen Sich mögliche Erfüllungslagerorte über „Position aktualisieren > Erfüllungslagerplatz vorschlagen“ direkt bei der Auftragserfassung anzeigen und auswählen.

    Die Spezialisten von Dynamicon unterstützen mit Ihrer langjährigen Erfahrung Multichannel Handelsunternehmen verschiedener Branchen in der Optimierung und systemischen Abbildung Ihrer Prozesse für verschiedene Lieferketten in Dynamics 365.

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    Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Distributed Order Management von Microsoft.

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